Source: Neues Deutschland
Der im Mai 2005 gegründete neue Fußballclub United of Manchester bringt vor allem seine einfachen Fans ins Spiel
Manchester United ist einer der berühmtesten Fußballklubs der Welt, sein Stadion Old Trafford das größte Vereinsstadion in Britannien. Gleichzeitig ist »Man United« heute einer der kommerzialisiertesten Klubs der Welt. Manchester United wurde im Mai vorigen Jahres von Malcolm Glazer, einem betagten Milliardär aus den USA, aufgekauft – Gesamtwert seines Gebots: rund eine Milliarde Euro.
Die Reaktion auf die Übernahme des Vereins durch einen amerikanischen Investor: Am 30. Mai 2005 beschlossen empörte Fans die Gründung eines neuen, seinen einfachen Anhängern verpflichteten Vereins: FC United of Manchester. Der bestritt am 13. August 2005 sein erstes Spiel in der 2. Division der nordwestenglischen Grafschafts-Liga – neun Etagen unter der Premier League der Football Association. Im April 2006 erreichte der neue FC mit über 6000 Fans bisherigen Besucherrekord und den Aufstieg in die 1. Division. Hier steht das Team zurzeit an der Spitze und vor dem weiteren Aufstieg. Der Aufschrei einfacher Fans gegen die Entfremdung des überirdischen Profifußballs hat es möglich gemacht.
Der »Rebel FC« oder »Little United«, wie er auch bezeichnet wird, ist im englischen Fußball ein unerhörter Vorgang. Der Generalmanager des FC United of Manchester, Andy Walsh (44), lässt keinen Raum für Zweifel. »Wir werden bleiben, denn ein Klub wie der FC United wird gebraucht.« In seinem bescheidenen »Hauptquartier«, fußläufig von Manchesters Bahnhof Piccadilly Station, beantwortete Andy Walsh Fragen von Reiner Oschmann.
ND: War es richtig, einen neuen Verein zu gründen?
Walsh: Die Entscheidung ist nicht aus dem Bauch gefallen. Wir haben den Verein gegründet, weil schon vor Übernahme durch Glazer die Belange der Fans bei den Oberen von Manchester United immer weniger galten. Es ging nur noch um Geld. Jede Bemühung, den Anhängern mit einer demokratischen Fan-Vertretung Gehör zu verschaffen, stieß auf taube Ohren.
Welche Sorgen haben die Fans vor allem bedrückt?
Die Abgehobenheit der Vereinsführung und die steigenden Ticketpreise, egal, ob für gelegentliche Besucher oder für Inhaber von Jahreskarten.
Zum Beispiel?
Das Ticket für einen Durchschnittsplatz in Old Trafford kostet 45 Pfund (ca. 60 Euro/d.A.) – fast das Doppelte wie vor fünf Jahren. Ein Kindersitz kostet so viel wie ein Erwachsenenticket. Viele Anhänger konnten und können sich einen Stadionbesuch nicht mehr leisten.
Sie sagen, der FC United gehöre demgegenüber seinen Fans. Was heißt das?
Unsere Eintrittspreise bei Heimspielen gehören zu den niedrigsten im Land. Vereinsmitglied kann werden, wer ein Pfund oder mehr spendet. Dennoch erhält jedes Mitglied nicht mehr als einen Anteil und nicht mehr als eine Stimme, egal, wie viel er gespendet hat. Darüber hinaus muss die Mitgliedschaft jedes Jahr neu erworben werden.
Wo gibt es Fanklubs des FC United?
Die meisten haben wir natürlich in Manchester und Umgebung. Aber es gibt auch welche in Schottland, Frankreich und Holland, Spanien, Kanada, den USA, selbst in Australien und Neuseeland.
Auch in Deutschland?
Dort haben wir bisher keine Unterstützer-Klubs, jedoch Anhänger in Düsseldorf.
Der FC beschreibt sich als halbprofessionell. Was verdienen die Spieler?
Sie erhalten ein Zusatzeinkommen, können aber nicht davon leben. Ein Spieler, der zwei Mal die Woche zum Einsatz kommt, erhält dafür umgerechnet rund 100 Euro. Das heißt, die Spieler müssen anderswo ihr Brot verdienen, auch der Trainer. Karl Marginson fährt Essen für Hotels aus, und sein Assistent ist Sozialarbeiter.
Welche Berufe haben die Spieler?
Gipser, Bauarbeiter und Buchhalterlehrling, Lkw-Fahrer, Student, Fensterbauer.
Zum ersten Geburtstag des FC bestritten Sie im Mai in Leipzig das erste internationale Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig (4:4). Für diesen Herbst war das Rückspiel in Manchester angekündigt. Was wird daraus?
Es ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Wegen unserer vielen Punktspieltermine, oft zwei Mal in der Woche, haben wir einfach noch keinen Termin gefunden.
Wann rechnen Sie mit dem Rückspiel?
Wahrscheinlich 2007.
Wie ist das Verhältnis zwischen Ihrem Verein und Manchester United?
Es gibt keinerlei Kontakt auf Klubebene, aber zwischen den Anhängern. Viele unserer Fans betrachten sich weiter auch als Anhänger von Manchester United, ich auch. Ich war aber seit Gründung des FC United nicht mehr in Old Trafford, aber im Fernsehen schaue ich mir Spiele von ManU an.
Hat Manchester United versucht, Sie und vor allem Ihre Fans wieder in den Schoß des Muttervereins zurückzuholen?
Nein. Es gab gelegentliche feindselige Äußerungen über unsere Anhänger von ManU-Manager Alex Ferguson, der sie Irre geleitete nennt.
PS: Letzteres fand auch der Autor bestätigt: Ein erster Kontakt zum Interview mit ManU-Kommunikationsdirektor Phil Townsend verlief überaus entgegenkommend. Als im Vorfeld das Thema FC United als Gesprächsgegenstand angedeutet wurde, war es um die Souveränität des Großvereins geschehen. In einer schriftlichen Antwort wurde mitgeteilt: »Bedauerlicherweise müssen wir Ihre Bitte ablehnen, da wir keine Interviews zu anderen Fußballklubs geben.« Als im Folgekontakt die Frage gestellt wurde, ob das abgewiesene Interesse an einem Statement zum FC United ein Verbot des Besuchs in Old Trafford für den deutschen Journalisten bedeute, wurde dies freundlich verneint, aber Wert darauf gelegt, ungefragt zu bekräftigen: »Wir müssen darauf hinweisen, dass es nie eine Verbindung zwischen diesem Klub und dem FC United gab oder gibt.«
English translation, from Babelfish. Treat with care.
In May 2005 the created new football club United OF Manchester brings above all its simple fans in the play
Manchester United is one of the most famous soccer clubs of the world, its stadium old meeting Ford the largest association stadium in Britannien. At the same time "one is United" today one of the most commercialized clubs of the world. Manchester United was bought up in May previous yearly by Malcolm Glazer, a betagten billionaire from the USA, - total value of its requirement: approximately a billion euro.
The reaction to the assumption of the association by an American investor: On 30 May 2005 indignant fans decided the establishment of a new, its simple trailers of obligated association: FC United OF Manchester. That denied its first play on 13 August 2005 in the 2. Division of the northwestEnglish county league - nine floors under the Prime Minister League the football Association. In April 2006 the new FC reached past record attendance and the ascent also over 6000 fans into the 1. Division. Here the team stands to time at the point and before the further ascent. The proclamation of simple fans against the alienation of the celestial professional football made it possible.
The "Rebel FC" or "Little United", as it is also designated, is in the English football an outrageous procedure. The general manager of the FC United OF Manchester, Andy Walsh (44), does not leave an area for doubts. "we will remain, because a club like the FC United is used." In his modest "headquarters", fusslaeufig of of Manchester station Piccadilly station, answered Andy Walsh questions of pure Oschmann.
ND: Was it correct to create a new association?
Walsh: The decision is not from the belly pleases. We created the association, because already before assumption by Glazer the interests of the fans applied ever less with the upper ones of Manchester United. It concerned only money. Each effort to provide for the trailers with a democratic fan agency hearing discovered deaf ears.
Which concerns oppressed the fans above all?
The taking offness of the association guidance and the rising ticket prices, no matter whether for occasional visitors or for owners of yearly maps.
For example?
The ticket for an average place in old meeting Ford costs 45 Pound (approx. 60 Euro/d.A.) - nearly the double as before five years. A child seat costs as much as an adult ticket. Many trailers could know and a stadium attendance any longer to afford.
They say, the FC United belongs in contrast to this to its fans. What is that called?
Our admission fees with heimspielen belong to the lowest in the country. Club member can become, who donates a Pound or a more. Each member nevertheless keeps no longer no matter as a portion and no more than one voice, how much it donated. Beyond that the membership must again be acquired each year.
Where are there fan clubs of the FC United?
We have most naturally in Manchester and Umgebung. But there are also which in Scotland, France and Holland, Spain, Canada, the USA, even in Australia and New Zealand.
Also in Germany?
There we have so far no supporter clubs, however trailers in Duesseldorf.
The FC describes itself as halfprofessional. What do the players earn?
They receive an auxiliary income, cannot however not on it live. A player, who is used two times the week, keeps converted for it approximately 100 euro. That is, the players must earn elsewhere her bread, also the coach. Karl Marginson drives meals out for hotels, and its assistant is social worker.
Which occupations have the players?
Gipser, building worker and accountant apprentice, truck driver, student, window farmer.
For the first birthday of the FC you denied the first international friendship game in May in Leipzig against the 1. FC locomotive Leipzig (4:4). For this autumn the replay was announced in Manchester. What becomes from it?
It is postponed, but not waived. Because of our many point play dates, often in the week, we found simply still no date to two times.
When do you count on the replay?
Probably 2007.
How is the relationship between its association and Manchester United?
There is no contact on club level, but between the trailers. Many of our fans regard themselves far also as trailers of Manchester United, I also. I was not however since establishment of the FC United any more in old meeting Ford, but on the television I look at myself plays of ManU.
Did Manchester United try to fetch you and above all your fans back again into the lap of the nut/mother association?
No. There were occasional hostile expressions over our trailers of ManU manager Alex Ferguson, which errs her led calls.
PS: The latter found also the author confirmed: A first contact to the interview with ManU Kommunikationsdirektor Phil Townsend ran extremely accomodating. When in the apron the topic FC United was suggested as discussion article, it had happened around the sovereignty of the large association. In a written answer one communicated: "regrettably we do not have to reject your please, there we interviews to other soccer clubs give." When in the make before break the question was asked whether the rejected interest in a statement means a prohibition of the attendance in old meeting Ford to the FC United for the German journalist was friendly answered in the negative, this, but value on it put, ungefragt to affirm: "we must point out that there was never a connection between this club and the FC United or gives."